Welchen Einfluss hat die mutterkuhgebundene Kälberaufzucht auf die Milchleistung der Kühe

Stand 15.7.2024

Bisher sind vier Kühe von ihren Kälbern entwöhnt und werden ausschließlich durch den Melkroboter gemolken. Sie alle haben ihre Kälber ca. 3 Wochen versorgt. In dieser Zeit haben sie natürlich weniger Milch am Melkroboter abgegeben. Das ist aber ja auch gewollt. Die Kälber sollen in den ersten Lebenswochen so viel Milch wie möglich saufen, um sich gut zu entwickeln. Ich schätze, dass die Kälber täglich etwa zehn bis fünfzehn Liter Milch saufen. 

In der Literatur findet man Hinweise, dass Kühe nach dem Absetzen von den Kälbern weniger Milch geben als Kühe, die ihre Kälber gar nicht versorgt haben und ausschließlich gemolken wurden. Dieses Phänomen konnte ich bisher nicht beobachten. Alle vier Kühe haben nach der Entwöhnungszeit ihre erwartete Milchleistung erreicht. Mal sehen, wie es sein wird, wenn die gemeinsame Zeit länger andauert. Drei Wochen Tränkezeit haben aber mit gr0ßer Wahrscheinlichkeit keinen negativen Einfluss auf die Milchleistung.

 

Bei der monatlichen Milchkontrolle verhält es sich allerdings etwas anders. Hier wird die Milch, die die Kälber am Euter saufen, nicht erfasst. Das führt dazu, dass die Kühe eine etwas schlechtere Jahresmilchleistung haben. Das kann sich möglicherweise negativ auf die Zuchtwerte oder im Falle eines Verkaufs von Tieren auf die Verkaufserlöse auswirken. Wenn eine Kuh ihr Kalb vier Wochen lang mit 15 Litern Milch täglich versorgt, hätte sie auf dem Papier 420 Liter weniger Milch als Jahreserlös.