22.2.2017
Um alles von Anfang an mitzubekommen, starten wir mit dem Kalb vor der Geburt. In den nächsten zwei Wochen werden vier Kühe kalben. Eines dieser Kälber wird das Kalb, über die die Geschichte entstehen wird. Die neuesten Bilder werden immer nach oben gesetzt. Außerdem werden die Bilder mit einem Datum versehen.
Das Kalb wird das Patenkalb von meiner Nichte Denise. Sie darf bei allen wichtigen Entscheidungen mitbestimmen.
Für alle anderen, die diese Seite besuchen, gibt es hoffentlich viele schöne Bilder und Videos zu sehen und vielleicht auch ein klein wenig neues Wissen über die Landwirtschaft von heute. Ich wünsche Euch allen viel Spaß.
Karsten vom Brunkshof
Am 27.3.2019 ist Sarah in den Strohstall eingezogen, in dem sie selbst zwei Jahre zuvor geboren wurde. Schon zwei Tage später bringt sie ihr Kalb zur Welt. Die Geburt ist sehr gut verlaufen. Ihr Kalb ist weiblich und heißt Sina.
10.3.2019
Kurz vor der Geburt müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Erstmal wird Sarah geschoren. Mit einer Schermaschine (auf dem ersten Bild zu sehen) wird das lange Fell kurz geschoren. So ist zur Geburt alles sauber und hygienischer und Sarah muss an warmen tagen nicht so schwitzen unter dem langen Fell. Auf dem letzten Bild siehst Du Sarahs Euter. Es ist schon deutlich größer geworden. Zur Geburt wird es noch etwas größer . Außerdem beginnt Sarah jetzt langsam mit der Milchproduktion, damit ihr Kalb nach der Geburt auch gleich Milch aus dem Euter saugen kann.
Auf dem folgenden Video siehst Du, wie Sarahs Euterhaare mit einer sogenannten kalten Flamme bearbeitet werden. Diese Maßnahme tut Sarah nicht weh. Aber die natürliche Angst vor Feuer lässt sie zusammenzucken. Um zu testen, wie sich diese "kalte Flamme" ( sie ist trotzdem sehr heiß, finde ich) anfühlt, habe ich mal versucht, die Haare an meinem Arm auf diese Weise einzukürzen. Es tut tatsächlich bei richtiger Anwendung nicht weh. Wichtig ist, das das Feuer immer in Bewegung gehalten wird und nur für Sekundenbruchteile an einer Stelle ist. Das Entfernen der Euterhaare ist eine wichtige Maßnahme bei uns im Kuhstall und wird bei allen Kühen etwa alle sechs Wochen durchgeführt. Dadurch bleibt das Euter sauberer und es verbessert sich so die Eutergesundheit. Außerdem ist es für den Melkroboter einfacher, die Zitzen am Euter zu erkennen.
Ein paar Tage vor der Geburt werden wieder die Abkalbeställe ausgemistet und sauber gemacht. Jetzt wiederholt sich die Geschichte. Vor etwa zwei Jahren fing es bei Sarahs Mutter Hettie auch so an.
27.2.2019 Es dauert jetzt noch etwa vier Wochen, bis Sarah ein Kalb zur Welt bringen wird. Nach einer relativ langen Zeit, in der Sarah nur gefüttert und beobachtet werden musste, beginnt jetzt eine sehr ereignisreiche und für Sarah spannende Zeit. Heute geht es erstmal los mit einem neuen Halsband und einem neuen Stall. Sarah bekommt das Halsband mit der Nummer 79. Für ein paar Tage läuft sie jetzt schon mal in der zukünftigen Herde mit, damit sie die anderen Tiere und die Umgebung kennenlernen kann.
Beim Kennenlernen ist Sarah nicht alleine. Zwei weitere Tiere aus ihrer bisherigen Herde begleiten sie. Auch sie werden bald ein Kalb bekommen. Gemeinsam ist die neue Umgebung einfacher zu erkunden. Es stürzen sich nicht gleich alle Tiere auf ein Tier, sondern es werden drei Tiere begutachtet. Manchmal wird aus dem Begutachten auch ein Wegstoßen, um einmal zu zeigen, wer hier höher im Rang steht. Sarah und ihre beiden Freundinnen müssen in dieser Hinsicht ertstmal ganz unten anfangen.
2.3.2019
Heute wird Sarah das erste Mal durch den Melkroboter getrieben, um sich auch an diese Maschine mit den ungewöhnlichen Geräuschen und Bewegungen zu gewöhnen.
Dazu wird Sarah hinter dem Melkroboter durch Abtrenngitter so eingefangen, dass der einzige Ausgang durch den Melkroboter geht.
Gemeinsam stehen die neuen Tiere in diesem Bereich und schauen bei den Kühen zu, wie sie sich verhalten sollen.
Geschafft!!! Mit viel Geduld ist es gelungen, Sarah in die Box zu treiben, in der normalerweise die Kühe gemolken werden. Es ist wichtig, beim Treiben der Tiere sehr behutsam vorzugehen, damit sie mit dem Besuch der Box keine negativen Gefühle in Verbindung bringen. Ansonsten werden sie den Melkroboter zukünftig nicht so gerne aufsuchen. Als kleine Belohnung gibt es für Sarah ein wenig Kuhschrot. Das schmeckt lecker und sorgt dafür, dass Sarah gerne wiederkommt. An den nächsten Tagen wird es immer einfacher, Sarah in die Box zu treiben. Der Melkroboter melkt Sarah noch nicht (sie hat auch noch kein Euter mit Milch, das bildet sich erst in den nächsten Wochen), er macht aber schon alle Geräusche und Bewegungen, die später beim Melken auch gemacht werden. Somit ist der erste wirkliche Melkbesuch nach der Kalbung für Sarah schon ein wenig Routine.
Etwa fünf bis sieben Tage hat Sarah alles kennengelernt. Jetzt kommt sie wieder in ein neues Stallabteil. Sie kommt in die Gruppe von Tieren, die in den nächsten drei Wochen ein Kalb erwarten. In dieser Gruppe von zur Zeit sechs Tieren trifft Sarah auch ihre Mutter Hettie wieder. Sie erwartet in den nächsten Tagen ihr drittes Kalb. Sarah wird also nicht nur Mutter, sondern auch erneut Schwester!!! Auf dem Bild siehst Du Sarah und ihre Mutter nebeneinander. Zu fressen gibt es jetzt ein sehr gutes Futter aus Maissilage und Grassilage- außerdem ein wenig Getreideschrot und Mineralfutter (Salze, Vitamine und Spurenelemente)- denn das Kalb im Bauch der Mutter hat einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Außerdem muss noch das Euter ausgebildet werden und die erste Milch produziert werden.
21.1.2019
Sarah ist jetzt wieder im gleichen Stall, wie sie vor dem Weideaustrieb auch schon war. Gefüttert wird sie mit Grassilage, entweder als Rundballensilage, wie auf dem Bild links zu sehen, oder mit Grassilage, die mit einem Siloblockschneider aus einem Flachsilo geschnitten und dann mit dem Futtermischwagen verteilt wird (Bilder unten).
Sarah ist jetzt in einer Phase, die eher anspruchslos ist. Sie benötigt jetzt täglich Wasser und Futter, wird im Normalfall jetzt aber nicht krank. Die tägliche Kontrolle ist trotzdem sehr wichtig, denn es kann immer zum Beispiel ein Unfall im Stall passieren, bei dem schnelle Hilfe nötig ist.
Um Grassilage zu erzeugen, wird das Gras auf den Wiesen erstmal abgemäht (Bild 1). Nach dem Mähen sieht es dann aus wie auf Bild 2. Das Gras muss jetzt in kurzer Zeit schnell abtrocknen (anwelken). Deshalb wird das Gras mit einem Wender auseinandergebracht und gleichmäßig verteilt (Bild 3 und 4). Nach einigen Stunden Sonnenschein ist das Gras trocken genug und kann mit einem Schwader wieder in eine Reihe gelegt werden (Bild 5 und 6). Dieses Gras wird jetzt mit einem Ladewagen aufgeladen und dann auf einem Haufen wieder entleert (Bild 7). Auf dem Haufen wird das Gras mit einem Trecker festgefahren. Danach wird eine Siloplane über den Haufen gezogen, so dass von außen keine Luft mehr an das Gras kommt. Nach ca. sechs Wochen sieht die Silage dann in etwa so aus wie auf Bild 8, wenn sie gut gelungen ist. Regnet es nach dem Mähen des Grases, kann die Silage auch mal sehr dunkel werden. Sie riecht dann oft sehr unangenehm nach Buttersäure und hat dann eine sehr schlechte Qualität. Deshalb ist die genaue Wetterbeobachtung für uns Landwirte sehr wichtig.
2.11.2018
Nach einem außerordentlich trockenem Sommer sind die Weideflächen auch im November immer noch trocken genug, so dass die Tiere immer noch auf der Weide stehen können. Aber heute wird die Weidesaison beendet. Langsam wächst hier auf der Weide nicht mehr genug Gras zum Ernähren der Tiere. An einem wunderbaren sonnigen Tag werden Sarah und Co auf den Viehanhänger getrieben und wieder zurück in den Stall gefahren. Auf dem linken Bild siehst Du Sarah ganz vorne. Die Weide hat auch ihren angeschwollenen Sprunggelenken gut getan. Die Schwellung ist fast vollständig wieder verschwunden.
September und Oktober 2018
Auf der Weide fressen Sarah und die anderen Tiere das Gras, welches dort wächst. Als Landwirt ist es meine Aufgabe, die Zäune zu kontrollieren und auszubessern. Der Zaun ist ein so genannter "Stacheldraht". Die Stacheln sollen dafür sorgen, dass die Tiere nicht den Kopf durch den Zaun stecken. Die Stacheln halten allerdings keine Tiere ab, die begehrtesten Grashalme auf der anderen Seite des Zauns abzufressen. Wenn der Kopf ganz vorsichtig durch den Zaun geschoben wird, piksen die Stacheln kaum. Ich habe mir dagegen beim Versuch durch den Zaun zu klettern schon unzählige Pullover und Hosen mit kleinen Löchern versehen.
Auf der Weide muss außerdem immer sicher gestellt sein, dass die Tiere ausreichend Wasser bekommen. Dafür müssen die Tränken regelmäßig kontrolliert werden.
Ganz wichtig ist auch die genaue Beobachtung der Tiere. Nicht selten kommt es zum Beispiel vor, dass ein Kalb früher als erwartet geboren wird.
Auch das Gras auf der Weide muss gepflegt werden. Auf dem Bild ist zu sehen, wie neu angesätes Gras etwa drei Wochen nach der Einsaat aussieht. Eine Neuansaat ist immer erforderlich, wenn zum Beispiel die Flächen uneben werden (zum Beispiel durch Maulwurfschäden) oder nicht mehr die richtigen Gräser dort wachsen. Es gibt sehr viele unterschiedliche Gräserarten, aber nur sehr wenige sind gut geeignet, um Sarah und Co ausreichend und gut zu ernähren.
20.8.2018
Da Sarah jetzt tragend ist, kann sie auch zur Weide gebracht werden. Da eine Besamung auf der Weide sehr aufwendig wäre, lassen wir nur tragende Tiere dorthin. Auf dem Bildern siehst Du, wie der Viehanhänger vor dem gerade erst neu bezogenem Stall aufgestellt wird. Jede noch so kleine Lücke muss vermieden werden. Ansonsten finden die Tiere diese auf jeden Fall und laufen nicht auf den Anhänger, sondern durch diese Lücke dorthin, wo sie nicht hin sollen.
Da nicht alle Tiere aus diesem Stall tragend sind und zur Weide dürfen, werden sie alle im Fanggitter eingefangen. Das Fanggitter kann so eingestellt werden, das ein Herausziehen des Kopfes aus dem Gitter nicht mehr möglich ist. Dann können die Tiere ohne größere Mühe sortiert werden.
Hier siehst Du Sarah im Fanggitter. Zu sehen ist auch eine neue Ohrmarke. Diese wird Weidetieren eingezogen, um sie vor Fliegen und Mücken zu schützen.
Die ausgewählten Tiere werden zum Viehanhänger getrieben.
Hinter den Tieren wird ein Gitter verwendet, um ein Zurücklaufen zu verhindern.
Leider haben Sarah und Co es sich anders überlegt und haben das Gitter noch einmal aus den Angeln gehoben. Zum Glück gab es keine Verletzten bei Mensch und Tier.
Geschafft! Im zweiten Versuch sind alle Tiere auf den Anhänger gelaufen. Jetzt kann es losgehen.
Mit dem Trecker geht es jetzt zur etwa 5 km entfernten Weide.
Auf der Weide werden die Tiere zunächst in einen kleinen mit Gittern und Brettern umzäunten Bereich gelassen.
Hier können sich die Tiere erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen.
Einige andere Tiere begrüßen die Neuankömmlinge bereits.
Die Weide ist von einem Draht umgeben.
Die kleinen Stacheln an diesem Draht sind bei Berührung etwas unangenehm und sollen dafür sorgen, dass die Tiere nicht einfach durch den Zaun durchlaufen.
Auch an die Züge, die hier regelmäßig vorbeifahren, müssen sich Sarah und Co gewöhnen. Der Lärm ist gerade zu Beginn sehr furchteinflößend.
Und dann ist da ja auch noch der Wolf. Er ist hier im Bereich schon oft gesehen worden. Ich hoffe, er wird nie so hungrig sein, dass er sich an die großen Tiere heranwagt. Aber die Gefahr ist in jedem Fall da und bereitet mir als Landwirt etwas Sorge.
Die Neuankömmlinge können sich erstmal in einem Teilbereich der Weide austoben. Weit im Hintergrund sind die anderen Tiere zu sehen. Die Weide hat insgesamt eine Größe von etwa 5 Hektar (das sind 50000 Quadratmeter, etwa so groß wie sieben Fußballfelder).
Auf diesem Bild ist Sarah noch einmal gut zu erkennen. Sie steht ganz vorne.
10.8.2018
Heute wurde Sarah vom Tierarzt untersucht. Das Ergebnis war hervorragend. Sarah ist tatsächlich gleich mit der ersten Besamung tragend (schwanger) geworden. Das bedeutet für Sarah, dass sie in etwa sieben Monaten ein Kalb zur Welt bringen wird. Das ist auch für mich als Landwirt sehr wichtig. Denn nur dann, wenn die Tiere tragend werden und selbst Kälber bekommen, geben sie eine Zeit lang (für etwa ein Jahr) Milch. Eine Selbstverständlichkeit ist es keineswegs, dass die Tiere tragend werden. Manchmal werden Tiere bei uns sieben oder acht Mal besamt, ohne tragend zu werden. Diese Tiere werden dann leider niemals Milch geben können.
18.7.2018
Heute ist Sarah umgezogen in einen neuen Stall. Dazu wurde sie zusammen mit vier anderen Rindern zunächst einmal im alten Stall abgetrennt (zu sehen auf dem ersten Bild). Das ist wichtig, damit nicht alle Tiere durcheinander laufen und eventuell die falschen Tiere den Stall verlassen. Sarah und die anderen vier Rinder sind jetzt groß und schwer genug. Die Liegebuchten im Stall werden langsam zu klein und das Futter für diese Tiergruppe ist so energiereich, das die Tiere langsam zu fett werden würden. Im neuen Stall (zu sehen auf den Bildern 2, 3 und 4) gibt es etwas größere Liegebuchten. Gefüttert werden die Tiere hier mit einer Grassilage, die nicht so viel Energie enthält. Die Tiere werden satt, aber sie verfetten nicht. Das ist für die Gesundheit von Sarah und den anderen sehr wichtig.
Eigentlich sollte es ein Video zum Umzug geben, aber leider haben Sarah und die anderen eine halbe Stunde vor dem offenen Tor gestanden und wollten den Stall nicht verlassen. Als sie dann endlich nach und nach den Mut gefunden und den Stall verlassen haben, war die Speicherkarte leider schon voll.
23.6.2018
Heute ist Sarah das erste Mal besamt worden. Wenn alles gut geht, wird sie in ca. 9 Monaten ein Kalb zur Welt bringen.
Wie wird eigentlich der Bulle ausgesucht, mit dem Sarah besamt werden soll?
Es gibt einige Kriterien, die eine Kuh erfüllen sollte. Das sind zum Beispiel eine gerade Beinstellung oder ein Euter, welches nicht zu groß und nicht zu klein ist. Außerdem ist es gut, wenn eine Kuh eine gute Eutergesundheit hat, möglichst lange lebt, eine gute Fruchtbarkeit und unkomplizierte Geburten hat. Nicht zuletzt soll die Kuh auch noch Milch geben und am besten noch Milch mit viel Fett und Eiweiß darin.
Einen Bullen zu finden, dessen Kälber später alle Kriterien gleichzeitig erfüllen ist gar nicht so einfach. Um einen geeigneten Bullen zu finden, sucht man sich etwa drei Kriterien heraus, die bei der Kuh nicht so gut sind. Sarah zum Beispiel hat schon jetzt etwas Probleme mit den Sprunggelenken. Deshalb sollte der Besamungsbulle zum Beispiel in diesem Bereich besonders gut sein, damit die Kälber von Sarah später diese Probleme nicht mehr haben. Viele Kriterien sind mit dem Auge allerdings gar nicht zu erkennen. Deshalb wird das Blut unserer Tiere untersucht nach genetischen Merkmalen. Diese Methode ist seit ein paar Jahren möglich und hilft dabei, die Merkmale bei den Kühen von morgen zu verbessern und so hoffentlich immer fittere, gesündere und unkompliziertere Kühe zu bekommen.
Bei Sarah ergab die Blutuntersuchung, dass sie eine durchschnittliche Milchmenge hat, eine sehr gute Eutergesundheit, einen sehr guten Körperbau, überdurchschnittliche Langlebigkeit, leichte Geburtsverläufe, eine überdurchschnittlich gute Fruchtbarkeit und eine sehr schlechte Melkbarkeit (Milchmenge, die die Kuh in einer Minute abgibt) hat. Der Besamungsbulle sollte also eine gute Melkbarkeit und zumindest auch eine durchschnittliche Milchleistung vererben. Um das bei den Bullen herauszufinden wird auch von den Bullen das Blut untersucht. Außerdem werden alle Nachkommen der Tiere angesehen, um zu prüfen, ob die Vererbung tatsächlich so ist wie durch die Blutuntersuchung angenommen wurde. Eine 100%ige Sicherheit erreicht man durch die Untersuchungen niemals. Aber es ist eine kleine Hilfe.
Auf dem Bild siehst Du (leider nicht- das Bild lässt sich gerade nicht laden), wie gerade flüssiger Stickstoff in einen Behälter für das Bullensperma gefüllt wird. Der flüssige Stickstoff ist extrem kalt (-196 Grad Celsius) und verdampft deshalb an der Luft. In diesem Behälter haben wir nun Sperma verschiedenster Bullen mit unterschiedlichen Eigenschaften, so dass für jedes Tier ein passender Bulle gefunden werden kann.
4.6.2018
Sarah ist in der Pubertät!! Heute war es ganz deutlich zu erkennen. Sarah war den ganzen Tag unruhig und lief besonders viel hin und her. Sie beschnupperte alle anderen Tiere und besprang diese, wie auf dem Bild unten zu sehen ist. Zum Glück tun Sarah die Sprunggelenke nicht weh, sonst hätte sie sich bei diesen Aktionen möglicherweise noch mehr wehgetan.
Was bedeutet es jetzt für Sarah? Der weibliche Zyklus ist bei Sarah in Gang gesetzt worden. Sie ist also jetzt in der Lage, "schwanger" zu werden. "Schwanger" wird Sarah allerdings nicht von alleine. In der Natur würde ein Bulle die weiblichen Rinder bespringen und befruchten. Bei uns auf dem Bauernhof haben wir allerdings keine Bullen. Alle männlichen Kälber werden zwei bis drei Wochen nach der Geburt verkauft. Um ein Tier zu befruchten, müssen wir die Tiere genau beobachten und erkennen, wann sie die auf dem Bild zu sehenden Brunstsymptome (bespringen anderer Tiere) haben. Dann rufen wir den Tierarzt an und lassen die Tiere künstlich besamen. Sarah wurde während dieser Brunst aber noch nicht besamt. Sie muss noch ein klein wenig an Gewicht zulegen. Bei der ersten Besamung soll Sarah mindestens 400 kg wiegen.
14.5. 2018
Was für ein Schreck heute in den frühen Morgenstunden. Beim Füttern der Rinder bemerkte ich ein Tier mit zwei dicken Sprunggelenken. Beim genaueren Hinsehen merkte ich: Das ist ja Sarah!! Wie konnte das nur so schnell passieren?
Zum Glück scheint Sarah keine größeren Schmerzen zu haben. Sie läuft ganz normal durch den Stall. Aber trotzdem: Beide Sprunggelenke links und rechts sind gleichzeitig stark verdickt. Ich hoffe, es wird keine ernste Entzündung daraus.
18.3.2018
Heute ist wieder ein besonderer Tag für Sarah. Sie hat heute ein kleines Schwesterchen bekommen. Bei der Geburt ist alles gut verlaufen und Sarahs Schwester und Mutter sind wohlauf. Sarahs Schwester ist im übrigen ihre Halbschwester. Beide haben die gleiche Mutter, aber einen unterschiedlichen Vater. Das liegt daran, das unsere Kühe künstlich besamt werden und somit Kälber von vielen unterschiedlichen Vätern geboren werden. Aber mehr dazu in ein paar Monaten, wenn Sarah selbst das erste Mal künstlich besamt wird.
15.3.2018
Heute ist Sarahs Geburtstag!!! Sie ist jetzt ein Jahr alt. Ihre Maße sind jetzt:
Höhe: ca. 1,35 -1,40 m
Gewicht: ca. 350 kg.
Sarah hat damit in einem Jahr ca. 300 kg zugenommen. Sie hat somit an einem durchschnittlichen Tag 820 g zugenommen. Da sie in dem ganzen Jahr nicht krank war, kann ich wirklich sehr zufrieden sein. Hoffentlich geht es weiter so.
Einen kleinen Überblick, was Sarah an ihrem Geburtstag und auch an fast allen anderen Tagen so macht, erhältst Du im folgenden Video.
3.3.2018
In den letzten Tagen habe ich dieses Selbsttränkebecken wirklich sehr zu schätzen gelernt. Die Tiere drücken mit der Schnauze gegen die Zunge des Tränkebeckens und öffnen so ein kleines Ventil, so dass Wasser in das Tränkebecken läuft. Das alles können die Tiere ganz alleine. Die jungen Tiere schauen sich die Funktion des Tränkebeckens einfach bei den älteren Tieren ab und lernen es so ganz schnell.
Der Grund, warum ich diese Tränken so zu schätzen gelernt habe, war die sehr kalte Witterung der letzten Tage. Bei Temperaturen im zweistelligen Minusbereich sind nämlich fast alle Wasserzuleitungen zu diesen Tränkebecken eingefroren. Somit mussten wir einige Tage alle paar Stunden Wasser in große Tröge füllen und diese zu den Tieren bringen. Eine wirklich sehr zeitaufwendige Arbeit, bei der mir die Einfachheit dieser Selbsttränkebecken noch einmal voll bewusst geworden ist.
Auf dem unteren Bild siehst Du Sarah, wie sie am Tränkebecken Wasser säuft.
30.12.2017 Wie wird Sarah im Jungviehstall gefüttert?
Mit einem Gabelstapler wird jeden Tag Futter für die Jungrinder in den Stall gefahren.
Das Futter wird am Futtertisch ausgekippt. Da nicht für alle Tiere gleichzeitig ein Fressplatz zur Verfügung steht, müssen sich die Tiere abwechseln. Aber dazu haben sie ja auch den ganzen Tag Zeit, so dass alle Tiere zu ihrem Recht kommen.
So sieht es dann aus, wenn das Futter für einen Tag in den Stall gefahren wurde. Mehrmals täglich wird das Futter wieder dicht ans Fressgitter geschoben, so dass die Tiere das Futter erreichen können.
So sieht es im Kuhstall aus, nachdem die Rinder gefüttert wurden. Sarah und ihre Altersgenossen bekommen nämlich immer die Reste der Milchkühe.
Hier siehst Du Sarah. Aufgenommen wurde das Bild im November 2017.
9.9.2017 Sarah zieht um.
Heute ist ein aufregender Tag für Sarah. Denn heute zieht Sarah aus dem Kälberstall aus und in den Jungviehstall ein. Auf dem Bild siehst Du im Hintergrund den Kälberstall und im Vordergrund den Viehanhänger, auf dem Sarah und ein paar andere Kälber die Strecke vom Kälberstall zum Jungviehstall transportiert werden (30 m).
Ein Viehanhänger hat eine schräge Klappe, die die Kälber nutzen können, um auf den Anhänger zu kommen. Links ist die Klappe begrenzt durch die Kälberstallwand und rechts durch ein Absperrgitter.
Jetzt wird der Viehanhänger genau passend an die Tür des Jungviehstalles gefahren. Er muss ganz genau und sehr dicht an die Tür gefahren werden, damit die Kälber keine Lücke zum Ausbrechen nutzen können.
So sieht das ganze von innen aus.
Die Klappe wird geöffnet. Erst einmal sind alle Kälber zurückhaltend und etwas ängstlich. Was wird die Kälber hier wohl erwarten?
Das ist Sarahs neuer Stall. Die Tiere laufen auf einem Betonspaltenboden, der Kot und Urin in die darunter liegende Güllegrube durchlässt. Links und rechts siehst Du Liegebuchten. Die Liegebuchten sind mit Gummimatten ausgelegt, damit die Tiere weich liegen können. Große Fenster und Türen sorgen für viel Licht und frischer Luft im Stall. Beides ist sehr wichtig für das Wohlbefinden der Tiere.
Auf den vier obenliegenden Bildern siehst Du, wie die Kälber in den Liegebuchten stehen und dort das leckere Kuhschrot fressen. Sarah ist auf den drei unteren Bildern zu sehen. Sie ist jetzt die Kleinste im neuen Jungviehstall. Mit einem Gewicht von ca. 180-200 kg wiegt sie nur etwa halb so viel, wie die größten Tiere in diesem Stall. Für die neuen Tiere aus dem Kälberstall ist es anfangs keine einfache Zeit. Sie müssen sich an den neuen Stall gewöhnen und sind jetzt auch nicht mehr die größten Tiere, wie zuvor im Kälberstall. Am Anfang müssen sich die Kleinen unterordnen und den großen Tieren immer ausweichen und Platz machen. Zum Glück haben sich Sarah und die anderen neuen Kälber sehr schnell an den neuen Stall und die Umgebung gewöhnt.
31.7.2017
Sarah ist schon eines der größten Kälber im Stall. Mit etwas mehr als 4 Monaten wiegt sie ungefähr 150-180 kg. Du siehst sie auf dem Bild links hinter dem Kalb mit dem Halsband. Auf dem Bild unten steht sie direkt an der Wand.
13.7.2017
Wovon lebt Sarah eigentlich mittlerweile?
Sarah ist jetzt schon 4 Monate alt und erhält seit etwa 5 Wochen keine Milch mehr. Der Tränkeautomat hat Sarah ganz langsam von der Milch entwöhnt. Jeden Tag hat er Sarah 0,2 Liter weniger Milch angerührt. So hatte sie noch Hunger und fraß jeden Tag ein klein wenig mehr von dem ihr angebotenem Beifutter. Auf dem Bild links siehst Du das Kälberkorn. Vielleicht kennst Du dieses Futter aus dem Tierpark. Man kann es dort kaufen und an Ziegen und Rehe verfüttern. Wer das schon einmal gemacht hat, weiß auch, dass es unheimlich gut schmecken muss. Genau wie Ziegen im Wildpark stürzen sich auch die Kälber auf dieses Futter. Aber es ist Vorsicht geboten! Fressen die Kälber zu viel davon, bekommen sie Bauchschmerzen und Durchfall.
Aber was ist eigentlich Kälberkorn?
Mit jeder Lieferung erhalten die Landwirte auch einen Lieferschein, auf dem genau aufgelistet ist, woraus das Kälberkorn besteht.
Darauf steht: Gerste, Raps, Weizen, Zuckerrübenschnitzel, Molkepulver und außerdem noch Vitamine und Spurennährstoffe. Das ganze wird fein zermahlen und dann pelletiert, so dass es so wie oben auf dem Bild aussieht.
Außerdem fressen die Kälber noch Gras- und Maissilage. Auf dem Bild links siehst Du, wie die beiden Silagen im Futtermischwagen gemischt werden. Diese Mischung aus dem Futtermischwagen erhalten dann erstmal die Kühe. Mit einer Schubkarre wird dann einmal täglich etwas Silage zu den Kälbern gebracht.
13.7.17
Was passiert eigentlich mit Mist?
Mist ist ein sehr guter Dünger für unsere Ackerböden. Durch das Ausbringen von Mist
Auf dem Bild siehst Du den Miststreuer, wie er am Trecker angebaut ist. Eine solche Maschine ist sehr teuer. Deshalb kaufen wir uns keinen eigenen Miststreuer, sondern leihen ihn aus.
Der Mist wird in der Regel im Frühjahr vor der Aussaat oder im Herbst nach der Getreideernte ausgebracht. Leider habe ich die Bilder von der Mistausbringung gelöscht. Ich werde sie später noch einmal nachreichen.
3.5.2017 Der Kälberstall wird ausgemistet.
Auf dem Bild siehst Du, wie der Kälberstall schon bis zur Hälfte ausgemistet wurde. In dem Mist befindet sich das Stroh und Kot und Urin (Pipi und AA) der Kälber.
Der Mist wird auf einen Anhänger geladen und dann zum Feld gebracht. Dort wird der Mist erstmal auf einem Misthaufen gelagert und irgendwann mit einem Miststreuer verteilt.
Jetzt ist der Stall ganz ausgemistet. Die Kälber sind in der Zwischenzeit im übrigen draußen im Auslauf und können nicht rein.
Neue Strohballen werden im Stall verteilt.
Sarah am 3.5.2017 im frisch eingestreutem Stall.
10.5.2017
Ein paar unruhige Wochen liegen hinter uns. Mittlerweile haben sich die Kälber von den Atemwegserkrankungen erholt und sind alle wieder gesund. Jetzt möchte ich gerne nochmal Sarahs Stall ein wenig näher vorstellen. Auf dem Bild siehst Du Sarah, wie sie auf Mist steht. Mist ist ein Gemisch aus Stroh und den Exkrementen der Kälber (Kot und Urin). Jeden Tag wird etwas Stroh oben drauf gestreut, damit die Kälber immer trocken und warm liegen können.
Auf dem Bild links siehst Du ein kleines Strohbund. In diesem Strohbund befinden sich die Halme von Gerste. Bei der Getreideernte werden die Körner durch den Mähdrescher geerntet. Die Halme vom Getreide fallen hinten aus dem Mähdrescher wieder raus und werden dann mit einer Presse in Ballenform zusammengedrückt und zusammengebunden. Der Ballen auf dem Bild ist sehr klein und kann leicht hochgehoben werden. Es gibt aber auch sehr große Strohballen, die nur mit Maschinen bewegt werden können.
Der zweite Teilbereich von Sarahs Stall ist auf dem Bild links zu sehen. In diesem Bereich läuft Sarah auf einem Betonspaltenboden. Kot und Urin fallen auf den Beton und werden durch die Kälber im Laufe der Zeit durch die Schlitze im Boden getreten. Unter diesen Betonspalten befindet sich eine Güllegrube, in der alles aufgefangen wird.
Der Betonspaltenbereich ist der Bereich, der den Kälbern Zugang zum Futtertrog bietet. Neben der Milch ernähren sich die Kälber mit zunehmenden Alter nämlich auch von Silage und Kraftfutter.
Hier ist der Übergang zwischen dem Strohbereich und dem Betonspaltenbereich zu sehen. An dieser Stelle befindet sich auch das Tor zum Außenauslauf. Die Kälber können immer selbst entscheiden, wo sie sich aufhalten möchten und zwischen den Bereichen hin und her laufen.
Am 27.4.2017 werden auf unserem Hof das erste Mal überhaupt die Kühe, die am Melkroboter gemolken werden, auf die Weide gelassen. Nach monatelanger intensiver Planung hoffen wir, das die Weide unseren Kühen und später auch Sarah einen ganz besonderen Kuhkomfort bietet. Die ersten Stunden auf der Weide waren nicht nur für die Kühe einzigartig schön und aufregend, sondern auch für mich!
1.5.2017
Alarm im Kälberstall Teil 2!
Nachdem es dem Kalb mit der Nummer 18 jetzt wieder deutlich besser geht und auch zwei der drei behandelten Kälber (darunter auch Sarah) nicht mehr husten, ist heute leider ein Kalb (und zwar das kleine zu früh geborene Kalb, welches sich in den letzten Wochen so toll entwickelt hatte, siehe Beitrag vom 22.4.) verstorben. Die Todesursache ist mir noch völlig unklar. Es hatte zwar in der letzten Woche ein wenig Husten, aber eigentlich schien es, als sei die Erkrankung nicht mehr schlimm. Nachdem das Kalb um 9.00 Uhr heute Morgen noch Milch am Tränkeautomaten getrunken hatte, lag es plötzlich um 12.30 Uhr tot im Stall. Das macht mich wirklich sehr traurig und kam völlig unerwartet. Vielleicht waren bei dem Kalb irgendwelche Organe durch die Frühgeburt noch nicht richtig ausgebildet.
Was passiert nun mit dem toten Kalb? Alle toten Tiere von einem Bauernhof werden von einer Tierkörperbeseitigungsfirma mit einem LKW abgeholt. In einer solchen Firma werden die Tiere dann so entsorgt, dass keine Gefahr durch ansteckende Keime mehr von ihnen ausgeht. Das ist sehr wichtig, damit die toten Tiere keine Gefahr für die anderen Tiere vom Hof darstellen.
24.4.2017
Alarm im Kälberstall !!!
Als ich morgens in den Kälberstall komme, liegt ein Kalb (mit der Nummer 18) flach am Boden und atmet sehr schwer. Es ist nicht mehr in der Lage, alleine aufzustehen. Sofort wird beim Tierarzt gerufen. Die Tierärztin ist kurze Zeit später vor Ort. Ihre Diagnose: Das Kalb hat eine sehr schwere Lungenentzündung. Die Prognose für eine Gesundung ist sehr schlecht. Wir entscheiden, das Kalb auf jeden Fall trotzdem zu behandeln. Schmerzmittel, Antibiotika, Flüssigkeit über einen Tropf....es wird alles versucht. Am Mittag ist das Kalb tatsächlich wieder in der Lage, aufzustehen. Es ist auf Grund der angeschlagenen Lunge allerdings nicht in der Lage, selber Milch zu saufen. Über ein Drenchgerät (ein Behälter mit Schlauch) wird dem Kalb Flüssigkeit eingeflößt.
Der nächste Tag. Das Kalb ist noch am Leben, allerdings ist es stark aufgebläht und hat dadurch starke Schmerzen. Die Tierärztin sorgt dafür, das das Kalb die Luft und somit die Schmerzen wieder los wird. Nach zwei weiteren Behandlungstagen ist das Kalb tatsächlich über den Berg und macht einen munteren Eindruck. Ich glaube, es wird wieder gesund.
Doch auch Sarah und zwei weitere Kälber haben leichten Husten. Alle drei Kälber werden auch mit Antibiotika behandelt, um einer Lungenentzündung entgegenzuwirken.
22.4.2017
Beim nächsten Mal werde ich etwas näher auf Sarahs Stall eingehen. Wo liegt Sarah eigentlich drauf? Wo kommt das her und was passiert damit später....
Das hätte ich fast vergessen. Erkennst Du das kleine Kalb wieder?
Es ist das Kalb, welches drei Wochen zu früh geboren wurde. Es hat sich erstaunlicherweise ganz toll entwickelt und wiegt mittlerweile fast soviel, wie ein normales Kalb bei der Geburt. Ich hoffe, es bleibt weiter gesund und kann bald zu Sarah in den Stall.
22.4.2017
Sarah ist mittlerweile schon fünf Wochen alt und lebt schon seit etwa drei Wochen im neuen Kälberstall mit den anderen Kälbern zusammen. Im Bild siehst Du Sarah beim Milch saufen. Nachdem Sarah in den ersten 14 Tagen noch die Milch der Mutter bekommen hat, gibt es jetzt eine Milch, die aus Milchpulver und Wasser angerührt wird. Das Anmischen der Milch übernimmt ein Kälbertränkeautomat. In den ersten drei Tagen haben wir Sarah noch zum Tränkeautomaten herangeführt. Danach konnte sie das alleine und geht seit dem immer mal wieder zum Automaten, um zu sehen, ob es schon wieder Milch gibt.
Das ist der Tränkeautomat. Es ist eine Art Computer, der die Kälber am Halsband erkennt. Hat ein Kalb seit einer gewissen Zeit keine Milch mehr abgerufen, mischt der Automat die Milch an und das Kalb kann die Milch an einem Nuckel heraussaugen. Ist die Zeit seit dem letzten Besuch noch nicht sehr lange her, bekommt das Kalb keine Milch.
Der Automat kann jedem Kalb eine unterschiedliche Menge an Milch zuteilen. Innerhalb der ersten 30 Tage am Automaten bekommen die Kälber 6,4 Liter Milch pro Tag, danach gibt es jeden Tag etwas weniger, so dass die Kälber langsam von der Milch entwöhnt werden und anfangen, Futter zu fressen.
Auf dem Video siehst Du, wie der Tränkeautomat Milch anmischt. Der Automat arbeitet im übrigen 24 Stunden am Tag und reinigt sich auch noch dreimal täglich selbst.
14.4.2017
Ich habe jetzt noch ein Video von Sarahs Geburt eingefügt. Du findest es weiter unten auf der Seite.
9.4.2017
Sarah hat sich mittlerweile gut eingelebt im neuen Laufstall. Sie bekommt jetzt keine Muttermilch mehr, sondern ein Milchpulver, welches mit Wasser gemischt wird und so wieder zu Milch wird. Fotos davon, wie der Tränkeautomat arbeitet, folgen in Kürze.
1.4.2017
Sarah zieht heute um. Sie ist jetzt alt genug, um in den Gruppenkälberstall zu wechseln. Die ersten Minuten im neuen Stall erlebst Du im Video mit.
Download video: MP4 format
28.3.2016
Heute wird Sarah enthornt. Das Enthornen muss schon in den ersten Lebenstagen durchgeführt werden, da die Hornansätze dann noch sehr klein sind und somit leichter entfernt werden können.
Warum müssen Kälber überhaupt enthornt werden?
In der freien Wildbahn dienen die Hörner der Verteidigung gegen Angreifer. Bei uns im Stall wären Kühe mit Hörnern für alle Menschen, die mit den Tieren arbeiten, eine größere Gefahr für Verletzungen. Zu unserem eigenen Schutz ist eine Enthornung der Kälber somit sehr wichtig. Wichtig ist das Enthornen aber auch für die Kühe selbst. Mit Hörnern hätten die Tiere im Stall häufiger Probleme und würden an Ecken und Kanten hängen bleiben. Dabei könnten sie sich selbst schwer verletzen.
Vor der Enthornung wird Sarah erstmal betäubt und erhält ein Schmerzmittel. Etwa eine Viertelstunde später wird dann enthornt. Dazu wird ein sehr heißer Enthornungsstab auf die nur im Ansatz zu fühlenden Hörner gedrückt und ein wenig gedreht. Dadurch werden die Verbindungen der Nerven zum Horn durchtrennt und die Hörner wachsen nicht mehr weiter.
Hier siehst Du Sarah etwa 15 Minuten nach der Gabe des Betäubungsmittels. Sie bewegt sich zwar manchmal ein wenig, ist aber ansonsten völlig schmerzunempfindlich
Auf dem Video siehst Du den Enthornungsvorgang beim Nachbarkalb von Sarah. Bei der Enthornung von Sarah ist das Video leider nichts geworden.
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So sieht die Stelle nach der Enthornung aus.
21.3.2017
Auf den Bildern siehst Du Sarah (rechts im Bild und sechs Tage alt) mit dem neugeborenem Kalb, welches drei Wochen zu früh geboren wurde. Während ein normal entwickeltes Kalb bei der Geburt etwa 35-40 kg wiegt, hat das zu früh geborene Kalb nur etwa ein Gewicht von 20 kg. In den allermeisten Fällen kommen solche Frühgeburten gar nicht lebend zur Welt.
Sarah bekommt zwei Ohrmarken eingezogen. Innerhalb der ersten Tage nach der Geburt muss jedes Kalb mit zwei Ohrmarken gekennzeichnet werden und in einer Internetdatenbank angemeldet werden. So wird sichergestellt, dass keine Tiere verwechselt werden können.
Hier siehst Du Sarahs Ohrmarken. Das kleine Kalb steht jetzt in der Box neben Sarah.
21.3.2017
Ein unfassbar kleines Kalb ist heute drei Wochen zu früh geboren. Es ist nur halb so groß wie Sarah, ansonsten aber gesund und vital. Es wird in die Einzelbucht neben Sarah einziehen. Fotos folgen.
16.3.2017 ca. 16.00 Uhr
Während Hettie, die Kuh, in den Boxenlaufstall umzieht, um dort gemolken zu werden, bekommt das kleine Kalb eine kleine mit Stroh ausgelegte Einzelbox. Hier wird das Kalb die nächsten 14 Tage verbringen.
Einen Namen für das Kalb gibt es mittlerweile auch schon. Das Kalb heißt Sarah.
Die Milch von der Kuh wird in einen Eimer gefüllt. Aus diesem kann sich das Kalb die Milch durch Nuckeln an der roten nachgeahmten Zitze heraussaugen. Jeden Morgen und Abend wird der Eimer wieder neu befüllt.
16.3.2017
Der nächste Tag. Hettie und ihr kleines Kalb haben sich von der Geburt gut erholt. Das kleine Kalb hat sich schon etwa eine Stunde nach der Geburt das erste Mal hingestellt und sich selbst Milch aus dem Euter der Mutter gesogen. Das ist bei Kälbern ein angeborener Reflex, den sie sofort beherrschen.
Jetzt ist es endlich geschafft. Endlich habe ich gelernt, wie ein Video hier eingestellt werden kann. Viel Spaß beim ansehen. Auf dem Video siehst Du Sarah einen Tag nach ihrer Geburt. Um das Video anzusehen, klicke bitte auf die rote Schrift "MP4 format"
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15.3.2017, ca. 20:00 Uhr
Es ist soweit. Die Kuh mit der Nummer 51 und dem Namen Hettie wird gleich ein Kalb zur Welt bringen. Die Vorderbeine sind schon zu sehen.
Es ist vollbracht. Das Kalb ist lebendig und gesund zur Welt gekommen. Die Kuh Hettie ist gleich nach der Geburt aufgestanden und leckt erstmal ihr Kälbchen trocken. Es ist ein weibliches Kalb und wird somit das Kalb, welches wir die nächsten zwei Jahre begleiten werden.
In den beiden Eimern ist im übrigen warmes Wasser für die Kuh, damit diese sich schnell von den Strapazen der Geburt erholt.
Die beiden anderen Kühe im Stall waren auch unheimlich aufgeregt. Sie haben das Kalb auch unmittelbar nach der Geburt mit trocken geleckt.
So, jetzt ist es Zeit für die erste Milchmahlzeit. Mit der Hand werden in etwa zwei Liter Milch in den Eimer gemolken. Da Hettie das erste mal ein Kalb bekommen hat und vorher noch nie gemolken wurde, ist sie noch sehr empfindlich und tritt mit dem Hinterbein. Das ist nicht ganz ungefährlich für mich. Deshalb muss ich etwas Abstand zum Hinterbein halten.
Die Milch ist in den Eimer gemolken. Jetzt wird das Kalb damit getränkt. Aus einem speziellen Nuckel saugt sich das Kalb die Milch selbst aus dem Eimer.
Etwa eine Stunde nach der Geburt sind Kuh und Kalb gut versorgt. Auf dem Video siehst du die beiden. Um das Video zu sehen, klicke bitte auf die rote Schrift"MP4 format". Beim klicken auf das Dreieck hörst Du nur einen Ton.
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10.3.2017 Die Kühe beziehen den Strohstall
Nachdem der Strohstall sauber gemacht wurde und abgetrocknet ist, kann er neu bezogen werden.
Mit Stroh eingestreut bietet der Stall den Kühen einen schön weichen und warmen Liegebereich mit viel Platz.
Diese drei Kühe teilen sich den Stall.
01.03.2017
Hier siehst Du die vier Kühe. Die vorderste Kuh ist eine Kuh, die schon einmal ein Kalb bekommen hat. Die anderen drei werden das erste Mal ein Kalb bekommen.
Wie Du siehst, haben die Kühe noch kein großes Euter. Das bildet sich in den nächsten Wochen und wird dann zur Geburt der Kälber mit der Milchproduktion beginnen.
Hier siehst Du den Abkalbestall. Dieser Stall wurde gerade gewaschen, damit die Kühe zur Kalbung eine keimarme Umgebung vorfinden und Kuh und Kalb nicht sofort krank werden. Einige Tage vor der Geburt werden die Kühe hier reingelassen. Dazu wird der Bereich dann mit Stroh eingestreut.
Hier können die Kühe fressen.