Untersuchung zur Verträglichkeit von unserer Rohmilch

Einladung zu einem Milchverträglichkeitstest

Ich habe am 9.April etwas merkwürdiges erlebt und deshalb ein paar Nächte darüber gegrübelt. Zwei meiner Kunden sagten mir unabhängig voneinander, dass sie Verträglichkeitsprobleme mit der bisher im Supermarkt gekauften pasteurisierten Milch hätten, diese Probleme bei unserer Rohmilch aber nicht aufträten. Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass es eher umgekehrt sei und es für manche Menschen eher die Rohmilch ist, die für Verträglichkeitsprobleme sorgen könnte, da hier noch natürliche Keime drin sind, die durch das Pasteurisieren verschwinden.

Update vom 11.4.: Mittlerweile haben sich schon viele Menschen (12) bei mir gemeldet, die ebenfalls Rohmilch gut vertragen, behandelte Milch dagegen nicht. Manche vertragen tatsächlich beide Varianten nicht. Es scheint somit manchmal eine Laktoseintoleranz zu geben (wenn beide Varianten nicht vertragen werden), aber offenbar gibt es noch etwas anderes, was die Verträglichkeit der Milch beeinflusst. An dieser Stelle schon mal vielen, vielen Dank für die Rückmeldungen!! 

 

War das Zufall? Falls nein, woran könnte es liegen? Diese Fragen haben mich sehr beschäftigt. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich diese Sache gerne weiter untersuchen möchte. 

Als erstes möchte ich gerne den Zufall ausschalten und lade Dich deshalb ein, an einem Milchverträglichkeitstest teilzunehmen. Freitags von 16 bis 18 Uhr kannst Du bei uns für diesen Test ohne Vorbestellung einen Liter Rohmilch kostenlos abholen. Dafür benötigst Du ein eigenes Gefäß- am besten eine 1-Liter-Flasche.

Danach freue ich mich auf ein Feedback, gerne auf dieser Seite unten im Gästebuchformular oder auch persönlich.

Wenn es wirklich vielen so geht, dass die Rohmilch besser verträglich ist, würde ich gerne weitere Untersuchungen veranlassen, um die Ursache dafür herauszubekommen.

Folgende Fragen wären zu klären oder kämen als Ursache in Frage:

  • Geht vielleicht bei der Pasteurisierung oder Homogenisierung etwas verloren oder wird etwas umgewandelt, was die Verträglichkeit negativ beeinflusst?
  • Gibt es dieses Phänomen bei allen rohmilchabgebenden Betrieben?
  • Falls nein, welche Besonderheiten haben die Betriebe, bei denen die Milch gut verträglich ist
  • Mögliche Ursachen bei unserer Produktion:
  1.  Haben effektive Mikroorganismen einen Einfluss auf die Verträglichkeit? Wir bringen effektive Mikroorganismen in unsere Produktionskreisläufe mit ein. Diese sollen für eine gesunde Zusammensetzung der Bakterien, Viren, Hefen, usw. im Boden, in der Silage, in der Kuh und in der Gülle sorgen- Kann das die Verträglichkeit der Milch beeinflussen? In einem Buch über die effektiven Mikroorganismen wurde dieses tatsächlich schon einmal behauptet. Ich habe es aber ehrlich gesagt, nicht für möglich gehalten.
  2. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Homöopathie  und der Verträglichkeit? Wir setzen homöopathische Mittel u.a. zur Verbesserung der Milchqualität ein.
  3.  Wir verzichten komplett auf Desinfektionsmittel im ganzen Stall und speziell auch am Euter- vielleicht hat das einen Einfluss
  4. Wir verzichten komplett auf Hormongaben bei unseren Tieren und setzten nur in Ausnahmefällen Antibiotika ein. Vielleicht gibt es hier einen Zusammenhang? Anmerkung, bevor jetzt irgendwelche Dinge falsch verstanden werden: Wenn milchgebende Kühe mit Antibiotika behandelt werden, wird die Milch niemals zur Molkerei geliefert. Dort würden sonst die Bakterienkulturen u. a. zur Käseherstellung eingehen. Deshalb wird die Milch auch immer vor Eingang in die Molkerei auf Antibitikarückstände untersucht. Ist die Probe nicht in Ordnung, wird die Milch verworfen und der Landwirt erhält zusätzlich eine hohe Strafe. Erst nach einer festgelegten Wartezeit nach dem Ende der Behandlung darf die Milch wieder geliefert werden. Auch der Einsatz von Hormonen zur Milchleistungssteigerung ist in Deutschland zum Glück nicht erlaubt. In anderen Ländern schon. Es werden aber teilweise Hormone zur Brunstsynchronisation eingesetzt.
  5.  Hat die Eiweißzusammensetzung der Milch einen entscheidenden Einfluss auf die Verträglichkeit? Seit ein paar Jahren lassen wir unsere Tiere genomisch untersuchen. Das bedeutet, wir können an Hand einer Hautprobe von einem Kalb darauf schließen, wie dieses Tier später als Kuh sein könnten. Dadurch können wir auch herausfinden, welche Tiere eine Eiweißzusammensetzung in der Milch haben, die besser verträglich sein soll (sogenannte A2-Milch). Bisher produzieren etwas mehr als die Hälfte unserer Tiere diese vermeintlich besser verträgliche Milch. Einen positiven Effekt dieser Maßnahme hätte ich allerdings erst erwartet, wenn alle Tiere diese A2-Milch produzieren. Das wird bei uns noch etwa fünf Jahre dauern.

Falls bei diesem Versuch tatsächlich herauskommen sollte, dass diese Rohmilch besser verträglich sein könnte, würde ich mich sehr freuen, wenn es Studenten z. B. in der Ernährungswissenschaft, der Biologie oder der Landwirtschaft gibt, die dieses Themenfeld bearbeiten möchten. Ich würde sehr gerne alle nötigen Informationen zur Verfügung stellen.

Kommentare: 3
  • #3

    Stefanie (Sonntag, 11 April 2021 22:06)

    Mit beidem keine Probleme
    (2 Erwachsene)
    Kind, 2 Jahre, bekommt Bio Milch aus dem Supermarkt oder abgekochte Rohmilch. Nie Probleme gehabt

  • #2

    Renate Bornemann (Sonntag, 11 April 2021 13:30)

    Ich habe vor zwei Jahren Rohmilch über einen längeren Zeitraum, 3 Monate, getrunken. Leider musste ich damit aufhören, da ich erheblichen Durchfall bekommen hatte. Zur Zeit trinke ich nur noch Hafermilch und ähnliches, da ich grundsätzlich meinen Milchkonsum einschränken möchte. Ihren Ansatz finde ich jedoch bewundernswert und ich wünsche Ihnen viel Glück!

  • #1

    Unbekannt (Samstag, 10 April 2021 23:39)

    In den vergangen Jahren hatten ich und meine Kinder einen sehr hohen Verbrauch an Milch ca.6liter fast pro Tag und wir haben nur Rohmilch direkt vom Erzeugerhof geholt dabei gab es nie gesundheitliche Probleme was ich aber jetzt mit der Milch aus dem Supermarkt beobachten kann (Darmprobleme )die ich auf die Milch zurück führe und diese stark einschränke